RAUMPLANUNG SCHONT RESSOURCEN UND REDUZIERT STAUS  
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INFOS:  

Interview: Paolo Poggiati, Kantonsplaner Tessin Riccardo De Gottardi, Chef Abteilung für Raumentwicklung Kanton Tessin

Ziel der Raumplanung ist es, das bauliche Wachstum in die bereits heute bestehenden Städte und Agglomerationen zu lenken – um Boden, Energie und Infrastrukturkosten zu sparen. Der Boden ist ein wertvolles Gut, er ist knapp und kann nicht vermehrt werden. Trotzdem haben wir in den letzten Jahrzehnten so viel Boden überbaut, als wäre er unbegrenzt verfügbar. Je verschwenderischer wir mit dem Boden umgehen, je weitläufiger unsere Siedlungen sind, desto mehr Strassen, Kanalisationen und Wasserleitungen werden benötigt – und desto höher sind die Kosten für diese ausgedehnte Infrastruktur. Ein weiterer grosszügiger Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist unbezahlbar. Es ist notwendig, dass die Ressourcen Boden, öffentliche Finanzmittel, Energie und Rohstoffe effizient und nachhaltig eingesetzt werden. Siedlungsentwicklung und Infrastrukturbau müssen eng aufeinander abgestimmt werden. Erforderlich sind dichte Siedlungen an gut erschlossenen Orten – mit mehrgeschossigen Häusern, die nicht über weite Flächen verstreut sind. Siedlungsentwicklung nach innen kann durch Verdichtung von schlecht genutzten Grundstücken, Schliessung von Baulücken und Neu- und Umnutzung von Brachflächen erreicht werden. Ein weiterer Ausbau ländlicher Siedlungen zu Pendlergemeinden muss in Zukunft vermieden werden, weil dies hohen Bodenverbrauch, zusätzlichen Verkehr und eine ausgedehnte, teure Infrastruktur bedeutet. Wir brauchen Bauzonen am richtigen Ort und das heisst: an gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossenen Orten.

Ort: Innerschweiz
Interview: Thomas Hochreutener, Detailhandelsexperte

Raumplanung sorgt für dichte Siedlungen, in denen die Wege zu Schulen, Läden, Freizeiteinrichtungen und Arbeitsplätzen kurz sind. Mit der Verdichtung der Siedlungen rund um die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs reduziert Raumplanung den Autoverkehr. In den letzten Jahrzehnten haben wir überwiegend Siedlungsstrukturen gebaut, die uns zu immer mehr und immer weiteren Fahrten zwingen – viele davon mit dem Auto. Zum Beispiel muss ins Einkaufszentrum gefahren werden, weil der Quartierladen verschwunden ist. Die Folgen sind ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, mehr Pendler, Staus, öde Parkplatzflächen und grosser Flächenverbrauch. Ziel der Raumplanung ist es, Siedlungen zu ermöglichen, die ausreichend dicht sind, um Quartierläden die nötige Kundschaft zu bieten. Und auch andere Einrichtungen wie Kinos, Sportplätze und nicht zuletzt die Arbeitsplätze sollen bequem zu Fuss, mit dem Velo oder einem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sein. Kompakte Siedlungen sind Siedlungen der Zukunft, denn sie verkürzen die Wege, die zurückgelegt werden müssen. Nur wenn viele Menschen rund um die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs leben und arbeiten, lässt sich eine gute Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel und deren Bezahlbarkeit sichern. Und nur so lässt sich die weitere Zunahme des Autoverkehrs mit seinen negativen Folgen wie Lärmbelastung, Luftverschmutzung durch Abgase und hoher Energieverbrauch verringern. Das Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum muss in die bereits bestehenden Siedlungsgebiete und in die vom öffentlichen Verkehr gut erschlossenen Lagen gelenkt werden.